Wir könnten auch dich fragen, wie bereitest du dich aufs Wandern und längere Routen vor? Da sollten ganz schnell so Dinge, wie Kondition aufbauen, die richtige Ausrüstung beschaffen, etc. fallen. Du solltest dir Gedanken machen, was erwarte ich von meinem Hund und was kann ich ihm zumuten? Dazu kannst du auch unseren Artikel Welche Rasse eignet sich zum Wandern? lesen. Dort geben wir schon viele nützliche Tipps.
Wie bereite ich jetzt meinen Hund auf das Wandern vor?
Wie bereits oben erwähnt, sollte dein Hund über die entsprechende Kondition verfügen. Diese Kondition hat dein Hund natürlich nicht von Geburt an. Zwar sind einige Rassen belastbarer, aber alle Rassen müssen erst eine gute Kondition aufbauen. Genau wie bei uns Menschen. Wir machen das indem wir uns von Mal zu Mal steigern. Ganz wichtig dabei ist auch die Regelmässigkeit. Es nützt also nichts, wenn du mit deinem Hund 1x/Monat längere Routen läufst, in der Hoffnung so Kondition aufzubauen. Regelmässig heißt alle 2-4 Tage immer längere Strecken laufen. Danach braucht dein Hund Erholung um sich zu regnerieren. Das ist genauso wichtig wie bei uns Menschen. Wichtig ist, deinen Hund zu fordern, aber nicht zu überfordern!
Wie könnte ein Trainingsplan aussehen um Kondition aufzubauen?
Du solltest mit deinem Hund klein anfangen. Anhand unserer Naya geben wir dir ein Beipiel, wie wir ihre Kondition aufgebaut haben und immernoch stetig ausbauen. Im Welpenalter haben wir uns an die Regel „1 Minute spielen/auspowern pro Lebenswoche“ gehalten. Daran haben wir uns etwa bis zum Alter von 10 Monaten gehalten. Das entspricht in etwa 44 Wochen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir Naya ca. 45 min. lange Spaziergänge zugemutet. Das haben wir natürlich regelmäßig gemacht. Wie erwähnt, alle 2-4 Tage. Es gab auch Tage, wo Naya sich einfach den ganzen Tag erholt hat und nur kurz für ihre Bedürfnisse vor die Tür musste. Gerade unsere freien Tage (wir sind im Schichtdienst und haben auch oft unter der Woche frei bzw. tagsüber Zeit) haben wir ausgenutzt um Naya zu fordern. Naya ist vom 05.11.2019 und somit nun 2 1/2 Jahre(Stand Juni 2022) alt. Mittlerweile machen wir Ganztagestouren über 8 Stunden, mit über 6 Stunden reiner Laufzeit. Unsere längste Route war etwas über 30km lang. Natürlich solltest du unterwegs Pausen einlegen und dem Hund etwas zu Trinken und Fressen anbieten. Achte darauf, dass es nur kleine Snacks sind. Wie auch bei uns Menschen lässt es sich schlecht mit vollem Magen laufen. Bei langen Routen musst du unbedingt auf Erschöpfungszeichen bei deinem Hund achten. Hunde sind Bewegungstiere und geben erst auf, wenn es leider schon zu spät ist.
Kurze Zusammenfassung:
- Im Welpenalter „1 Minute pro Lebenswoche spielen/auspowern“
- regelmäßig den Hund fordern (alle 2-4 Tage)
- kontinuierlich Kondition in kleinen Schritten aufbauen
- dem Hund nach großen Anstrengungen genug Zeit zur Erholung geben (2-4 Tage)
- unterwegs auf deinen Hund achten (Erschöpfungszeichen)
- gutes Futter füttern (auf den richtigen Mix von Proteinen, Kohlenhydraten, Vitaminen, etc. achten)
Was sind Erschöpfungszeichen beim Hund?
Oft ist es schwer zu erkennen, wann ein Hund erschöpft ist. Bei deinem Hund sollte es dir leichter fallen, da du ihn kennst. Folgende Anzeichen können auf Erschöpfung hindeuten:
- dein Hund läuft deutlich langsamer
- dein Hund bleibt mehr in deiner Nähe, erkundet nicht mehr so sehr die Umgebung
- dein Hund hechelt stark, die Zunge hängt weit raus
- dein Hund legt sich beim „Stehenbleiben“ sofort hin oder läuft voraus im sich dann hinzulegen und zu warten
- dein Hund kommt nicht zu Ruhe und wirkt gestresst